Caro lebt mit ihrem 18-jährigen Sohn Ben zusammen. Sie versucht Anschluss an sein Leben und seine Freunde zu bekommen. Doch Caro muss erleben, wie Ben sie. „Viel zu nah“ bleibt trotz einer sich steigernden Spannung bis zum Ende ein leiser Film. Dank sparsamer Dialoge. Dank eines ungewöhnlichen Percussion-Sounds, der gezielt eingesetzt wird, statt als musikalische Soße zur Dauerberieselung über weite Teile der Handlung gekippt zu werden. Die Kripo-Ermittlerin Corinna Harfouch quält ein böser Verdacht. Es gibt Wölfe in Frankfurt, sie streunen über Straßen und Kinderspielplätze. Sieht das denn niemand? Nur Hauptkommissarin Caro (Harfouch), der allerdings eine andere Beobachtung größere Sorgen macht: Ihr 18-jähriger Sohn Ben (etwas zu alt besetzt: der 28-jährige Simon Jensen), mit dem die geschiedene Frau in einer Art Bester-Kumpel-Verhältnis zusammenlebt, benimmt sich neuerdings seltsam. Er spielt mit Mamas Dienstwaffe herum und erschreckt sie mit einer Horrormaske. Rebelliert Ben nur gegen Caros ständiges Bemuttern? Oder hängt das mit seiner neuen Clique zusammen, mit der er bis zum Umfallen feiert? Als Caros Kripoeinheit den brutalen Überfall auf eine Tankstelle untersuchen muss, packt die Chefermittlerin die nackte Angst: Einer der Täter trägt eine Maske wie Ben – der sich in derselben Tanke kürzlich mit dem Kassierer angelegt hatte. Was soll Caro jetzt tun? Der frostig bebilderte, mit spukigem Percussion-Soundtrack unterlegte Noir-Psychothriller von Petra K. Wagner („Oskar und Leni“) wirkt wie die Verfilmung eines vergessenen Romans von Patricia Highsmith („Der talentierte Mr. Krimifans dürften einige Wendungen erahnen, dank einer immer erratischer agierenden Heldin bleibt die Sache aber bis zum Ende spannend. Merkwürdiger Film - hervorragend dargestellt von Harfouch - 3 1/2 Sterne Drei Sterne sind angesichts der toll agierenden Schauspieler zu hart. Doch um mehr zu bekommen, irritiert die Geschichte zu sehr bzw. Ist zu unspannend. Und wird dann auch noch von TV Spielfilm als Psychothriller angekündigt, was ganz andere Erwartungen weckt. Das ist ein glasklares Drama! Die Regisseurin liebt Bilder, das läßt sie einen spüren. Minutenlange Einstellungen können die Stimmung gut wiedergeben, wenn es paßt. Hier ist der Einsatz eindeutig zu oft erfolgt, passend oder nicht. Und wenn ich schon einmal dabei bin: der Percussion-Soundtrack hat mich nur genervt, denn er überlagert einfach alles: Stille, aber auch Sprache, mancher Dialog blieb deswegen auf der Strecke. Der von Harfouch dargestellte Charakter ist mit zunehmender Dauer immer schwerer zu ertragen. Die Inkosequenz in Person. Das zu spielen ist wegen des schmalen Grates ein Kunststück - macht das Anschauen jedoch zeitweise unangenehm. Kein Film für Wiederholungen. Fotocredits: HR, Bettina Müller (17), Walt Disney Studios Motion Pictures Germany, UIP (2), Universum Film GmbH, Verleih (2), PHOENIX/collectionchristophel.fr, Filmverleih, Premiere / Sky, ARD, Twentieth Century FOX (2), STUDIOCANAL, ARD, Frank Dicks, ZDF, Sky, 123RF, Arte, Fox Network, GettyImages, AMC, gettyimages (2), Netflix, Senator Film, Concorde Film, ProSieben, covermg.com Die TV SPIELFILM Verlag GmbH weist darauf hin, dass Agentur-Meldungen sowie -Fotos weder reproduziert noch wiederverwendet werden dürfen. Glänzende Corinna Harfouch Solche Sprüche sind normal. Aber ist es auch normal, dass der Junge volltrunken auf dem Bürgersteig liegt? Die Mutter in ihr will auch das nicht schlimm finden; obwohl es ihr schwer fällt. Rödertal Mit 'zu Viel Respekt' Gegen DortmundRührend, wie Caro Böhm (Corinna Harfouch) zupackt, statt zu lamentieren: Sie schnappt sich den Jungen huckepack, schleppt ihn ins Bad und hilft ihm, den Kopf über dem Eimer zu halten. 'Ich versteh's nicht. Wann ist das bloß passiert?' Diese Fragen brennen sich ein. Fragen einer Mutter, die nicht begreift, warum ihr Sohn ein Leben führt, das nichts mehr mit den ewig gepredigten Werten von Fleiß, Disziplin und Ehrlichkeit zu tun hat.
0 Comentarios
Deja una respuesta. |
AutorEscribe algo sobre ti mismo. No hay que ser elegante, sólo haz un resumen. Archivos
Abril 2019
Categorías |